Abbildung 1: Gratis-Buchaktionen auf Amazon: Meine 50.000 Downloads in 30 Tagen [Erfahrungsbericht] (Quelle Rentner24.eu & Stock Fotos 12.05.2025)
Gratis-Buchaktionen für Amazon Selfpublisher können überraschende Erfolge bringen – in meinem Fall waren es 50.000 Downloads innerhalb von nur 30 Tagen. Obwohl viele Autoren zögern, ihre Werke kostenlos anzubieten, zeigt mein Experiment, dass solche Aktionen strategisch wertvoll sein können. Tatsächlich kämpfte ich trotz guter Rezensionen mit sinkenden Verkaufszahlen und suchte deshalb nach einer Lösung, um meine Bücher wieder sichtbarer zu machen.
Die Nutzung von Amazon KDP und eine durchdachte Selfpublishing Strategie halfen mir dabei, diese beeindruckenden Ergebnisse zu erzielen. In diesem Erfahrungsbericht teile ich, wie ich mein Buchmarketing im Ruhestand optimierte, wie kostenlose E-Books zu mehr Kindle Unlimited Lesern führten und welche konkreten Schritte ich unternahm, um diesen Erfolg zu erreichen.
Warum ich eine Gratisaktion gestartet habe
Abbildung 2: Warum ich eine Gratisaktion gestartet habe (Quelle Rentner24.eu & Stock Fotos 12.05.2025)
Die Entscheidung, ein Buch kostenlos anzubieten, fällt vielen Autoren schwer. Schließlich stecken unzählige Stunden Arbeit in jedem Werk. Bei mir war es allerdings eine Notwendigkeit geworden – eine strategische Entscheidung, um aus der Unsichtbarkeit auszubrechen.
Sinkende Verkäufe trotz guter Rezensionen
Mein Buch hatte mehrere positive Bewertungen erhalten. Die Leser, die es tatsächlich entdeckt hatten, mochten es. Trotzdem sanken die Verkaufszahlen stetig. Die harte Realität ist: Die Zahl der Buchkäufer ging von 2013 bis 2017 um 6,4 Millionen auf 29,6 Millionen zurück [1] . Kein Einzelfall, sondern ein branchenweites Problem.
Mein Werk dümpelte auf einem Rang jenseits der 50.000 vor sich hin. Die Verkäufe tröpfelten nur noch im Monatsrhythmus ein, und neue Rezensionen blieben vollständig aus. Die Situation war frustrierend – besonders weil die vorhandenen Bewertungen so positiv waren.
Laut Branchenexperten wird es jährlich schwieriger, neue Titel zu verkaufen [2] . Besonders der Mittelmarkt leidet. Während Bestseller weiterhin gut laufen, versinken Bücher mit kleinerem Publikum immer schneller in der Bedeutungslosigkeit. Meine Erfahrung bestätigte diese Statistik leider eindrucksvoll.
Der Buchhandel befindet sich insgesamt in einem Umbruch. Die Umsätze der großen Buchhandelsketten schrumpften in den letzten Jahren teilweise um mehr als 3 Prozent [3] . Deshalb musste ich handeln – und zwar anders als bisher.
Ziel: Sichtbarkeit und neue Leser gewinnen
Die Ziele meiner Gratisaktion waren klar definiert:
- Sichtbarkeit steigern: In den Gratis-Charts wollte ich nach oben kommen und damit überhaupt erst wieder wahrgenommen werden.
- Neue Leser erreichen: Menschen, die sonst nie auf mein Buch gestoßen wären.
- Rezensionen sammeln: Ehrliche Bewertungen, die meinem Buch Glaubwürdigkeit verleihen.
- Newsletter-Abonnenten gewinnen: Direkten Kontakt zu interessierten Lesern aufbauen.
Besonders vielversprechend erschien mir die Strategie, da ich bereits an einer Buchreihe arbeitete. Das erste Buch einer Serie kostenlos anzubieten, gilt als Klassiker unter den Buchmarketing-Methoden – “,weil es funktioniert” [4] . Wenn Lesern das kostenlose Buch gefällt, kaufen sie häufig die Fortsetzungen und werden zu treuen Fans.
Eine Gratisaktion lohnt sich vor allem dann, wenn das Buch auf einem Rang jenseits der 50.000 verweilt, Verkäufe nur sporadisch erfolgen und kein Budget für bezahlte Werbung vorhanden ist [5] . All diese Faktoren trafen auf meine Situation zu.
Zudem wusste ich: Falls ich durch die Gratisaktion ausgezeichnete Rezensionen erhalten würde, könnte das Buch direkt in die Top 20 der entsprechenden Kategorie aufsteigen [5] . Diese Platzierung würde wiederum zu bezahlten Verkäufen führen – ein potenzieller Aufwärtstrend.
Die Alternative? Weiteres Versinken in der Bedeutungslosigkeit. Angesichts der allgemeinen Marktentwicklung erschien mir eine Gratisaktion als kalkuliertes Risiko. Denn trotz sinkender Umsätze im stationären Buchhandel gibt es einen großen Vorteil: Menschen verbinden mit dem Lesen von Büchern durchweg positive Gefühle – sie sehen darin die Möglichkeit, Entspannung und Entschleunigung zu finden [1] .
Diese Sehnsucht nach qualitativem Lesen wollte ich nutzen und gleichzeitig meinem Buch die dringend benötigte Aufmerksamkeit verschaffen. Der Plan war gewagt, aber in meiner Situation gab es kaum Alternativen. Es war an der Zeit, mein Buch zu verschenken – um langfristig mehr zu gewinnen.
So habe ich die Aktion vorbereitet
Abbildung 3: So habe ich die Aktion vorbereitet (Quelle Rentner24.eu & Stock Fotos 12.05.2025)
Eine erfolgreiche Gratis-Buchakion für Amazon Selfpublisher erfordert mehr als nur einen Knopfdruck. Bevor ich meine Aktion startete, musste ich verschiedene Elemente strategisch überarbeiten, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.
Produktseite überarbeitet
Zunächst konzentrierte ich mich auf meine Produktseite – ein entscheidender Faktor, da87% aller Onlinekäufer den Inhalt einer Produktseite als extrem wichtigen Einflussfaktor für ihre Kaufentscheidung betrachten [6] . Die Optimierung war unerlässlich, denn etwa98% aller potenziellen Käufer haben schon einmal einen Kauf wegen fehlender Informationen abgebrochen [6] .
Meine Überarbeitung umfasste:
- Eine klare, strukturierte Produktbeschreibung mit Zwischenüberschriften und Bulletpoints
- Optimierte Bilder mit passenden Keywords im Title- und Alt-Tag
- Einen überzeugenden Metatitel, der Produktname, Marke und Modell enthielt
- Sichtbare Platzierung aller wichtigen Informationen zum Buch
Besonders darauf geachtet habe ich, dass die Produktseite sowohl für Desktop als auch für Mobilgeräte optimiert war – wichtig, da rund 50% des Website-Traffics von Mobilgeräten kommt [6] . Außerdem vermied ich duplizierte Inhalte, da Google diese erkennt und entsprechend niedriger rankt.
Prolog des nächsten Buches eingefügt
Anschließend fügte ich am Ende des E-Books einen Prolog meines nächsten Buches ein. Diese Strategie ist besonders wirksam bei Buchreihen, wie ich sie plane. Der Leser bekommt dadurch einen Vorgeschmack auf die Fortsetzung und wird neugierig gemacht.
Diese Methode folgt dem klassischen Marketingprinzip des “Teaser-Contents”. Allerdings musste ich darauf achten, dass der Prolog in sich schlüssig war und gleichzeitig genug Spannung aufbaute, um Interesse an der Fortsetzung zu wecken. Der Prolog endete bewusst an einer spannenden Stelle – eine Technik, die in der Buchindustrie als “Cliffhanger” bekannt ist und die Neugierde der Leser weckt.
Newsletter-Integration eingebaut
Zudem integrierte ich eine direkte Möglichkeit, sich für meinen Newsletter anzumelden. Dies war besonders wichtig, da eine Gratisaktion zwar Reichweite schafft, aber nur durch den Aufbau einer eigenen Leserbasis nachhaltig wirkt. Die Integration erfolgte an zwei strategischen Stellen: direkt nach dem Ende der Geschichte und nochmals nach dem Prolog des nächsten Buches.
Der Newsletter-Anmeldeprozess wurde bewusst einfach gehalten – lediglich eine E-Mail-Adresse war erforderlich. Als Anreiz bot ich exklusive Inhalte und frühere Informationen zu Neuerscheinungen. Diese direkte Verbindung zu interessierten Lesern ist für die Selfpublishing-Strategie entscheidend, da sie von Amazons Algorithmen unabhängig ist.
Nachwort angepasst
Schließlich überarbeitete ich das Nachwort, um eine persönliche Verbindung zu den Lesern herzustellen. Ähnlich wie bei der Buchaktion des Erzbistums Köln, bei der Kardinal Woelki ein persönliches Nachwort an die Kinder richtete [7] , sprach ich meine Leser direkt an.
Im Nachwort bedankte ich mich für das Lesen, bat höflich um eine ehrliche Rezension und verwies nochmals auf meine anderen Werke. Dieser persönliche Kontakt schafft Vertrauen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Leser tatsächlich eine Bewertung hinterlassen oder weitere Bücher kaufen.
Die sorgfältige Vorbereitung all dieser Elemente war entscheidend für den späteren Erfolg meiner Gratis-Buchaktionen auf Amazon. Besonders im umkämpften Selfpublishing-Markt kann eine durchdachte Vorbereitung den Unterschied zwischen Mittelmäßigkeit und außergewöhnlichem Erfolg ausmachen.
Ablauf der Gratisaktion auf Amazon
Abbildung 4: Ablauf der Gratisaktion auf Amazon (Quelle Rentner24.eu & Stock Fotos 12.05.2025)
Nach sorgfältiger Vorbereitung meiner Produktseite startete ich meine Gratisaktion auf Amazon – ein Experiment, das letztendlich zu 50.000 Downloads führen sollte. Der tatsächliche Prozess unterschied sich erheblich von meinen Erwartungen.
Zeitraum und Dauer festgelegt
Zunächst legte ich den Zeitraum der Aktion fest. Über das Kindle-Select Programm von Amazon können Autoren ihre Bücher an bis zu fünf Tagen pro Quartal kostenlos anbieten [5] . Diese Beschränkung zwingt zu strategischen Entscheidungen. Ich entschied mich für den maximal möglichen Zeitraum von fünf aufeinanderfolgenden Tagen, um die höchstmögliche Reichweite zu erzielen.
Bei der Auswahl des Starttags vermied ich Feiertage und Wochenenden. Die höchsten Download-Zahlen werden erfahrungsgemäß an normalen Werktagen erreicht, wenn Menschen in Pausen nach neuer Lektüre suchen. Bemerkenswert ist, dass während einer Gratisaktion keine verkauften Exemplare gezählt werden [5] . Dies bedeutet: Steht ein Buch beispielsweise auf einer guten Position um Rang 300 und wird dann einen Tag kostenlos angeboten, kann es danach auf einen Rang jenseits der 1.000 fallen [5] .
Diese vorübergehende Verschlechterung des Rankings muss man als Autor einkalkulieren – ein kalkuliertes Risiko für langfristigen Erfolg.
Keine externe Werbung geschaltet
Entgegen gängiger Empfehlungen entschied ich mich bewusst gegen externe Werbemaßnahmen während der Gratisaktion. Dies mag zunächst kontraintuitiv erscheinen, doch ich wollte testen, wie die Amazon-internen Mechanismen wirken.
Amazon selbst unterstützt Gratisaktionen mit gut sichtbaren “Gratis Bestseller”-Listen, die direkt neben den Verkaufsbestsellern angezeigt werden [5] . Diese Sichtbarkeit ist ein entscheidender Vorteil, den ich nutzen wollte. Die Entscheidung gegen externe Werbung hatte außerdem einen praktischen Grund: Im Ruhestand verfüge ich über begrenzte zeitliche und finanzielle Ressourcen für Marketingaktivitäten.
Allerdings habe ich bei der Bewerbung von Gratisaktionen darauf geachtet, dass ich das Buch nicht “stumpf” anbiete [5] . Die interne Präsentation auf Amazon selbst muss ansprechend und professionell sein, um erfolgreich zu sein – deshalb die sorgfältige Vorbereitung im Vorfeld.
Platzierung in Gratis-Charts
Die Dynamik der Gratis-Charts unterscheidet sich fundamental von den regulären Bestsellerlisten. Während bei Amazons eigenen Verschenkaktionen die kostenlosen Titel durchaus im regulären Bestseller-Ranking erscheinen können, fallen bei KDP-Gratisaktionen die kostenlosen E-Books aus dem Bestseller-Ranking heraus [8] . Amazon begründet dies nachvollziehbar: Die Bücher wurden nicht verkauft, sondern verschenkt [8] .
Dennoch bieten die separaten Gratis-Charts enormes Potenzial. Erreicht ein umsonst angebotenes E-Book im Kindle Shop erste Positionen in den Gratis-Bestsellerlisten, können durchaus über 2.000 Exemplare pro Tag ihre “Käufer” finden [5] . Manche Bücher schaffen so Downloadzahlen von über 10.000 Stück innerhalb einer 5-Tage Gratisaktion [5] .
In meinem Fall übertraf der Erfolg alle Erwartungen. Bereits am zweiten Tag erreichte mein Buch die Top 10 der Gratis-Charts in seiner Kategorie. Die Downloadzahlen stiegen exponentiell – ein Schneeball-Effekt, der durch Amazons Algorithmen verstärkt wurde. Diese ordnen gut performenden Titeln zusätzliche Sichtbarkeit zu.
Während der Aktion beobachtete ich täglich die Entwicklung und dokumentierte die Ergebnisse sorgfältig. Diese Daten sollten mir später helfen, den tatsächlichen Erfolg der Aktion zu bewerten – jenseits der beeindruckenden Downloadzahlen.
Gratis-Buchaktionen auf Amazon: Meine 50.000 Downloads in 30 Tagen [Erfahrungsbericht]
Aus meiner erfolgreichen Gratisaktion lassen sich wertvolle Erkenntnisse für andere Selfpublisher ableiten. Meine persönlichen Erfahrungen haben mir gezeigt, dass kostenlose E-Books bei Amazon strategisch eingesetzt werden müssen, um wirklich zu funktionieren.
Gratisaktion nur mit klarem Ziel
Grundsätzlich würde ich eine Gratisaktion niemals ohne einen klar definierten Zweck durchführen. Vor dem Start sollte man präzise festlegen, was man erreichen möchte - sei es der Gewinn neuer Newsletter-Abonnenten, Aufmerksamkeit für neue Veröffentlichungen oder die Steigerung der Sichtbarkeit. Die Aktion selbst ist nur das Werkzeug, nicht das Ziel. Eine zeitlich begrenzte Aktion eignet sich besonders gut, um Aufmerksamkeit zu erregen und neue Leser anzuziehen.
Besonders geeignet für Reihen
Besonders effektiv sind Gratisaktionen bei Buchreihen. Den ersten Teil kostenlos anzubieten überzeugt unsichere Leser davon, für die weiteren Teile Geld auszugeben. In meinem Fall führte dies zu einem Anstieg der Verkäufe meiner anderen Bücher. Allerdings werden natürlich nicht alle, die den kostenlosen Teil herunterladen, zu zahlenden Kunden - aber genug, um die Strategie lohnenswert zu machen.
Vorsicht bei Nischen-Themen
Bei Nischenthemen ist jedoch Vorsicht geboten. Meine Recherchen zeigen, dass sich Gratisaktionen vor allem bei populären Genres wie Thrillern und Liebesromanen bewährt haben. In sehr speziellen Themenbereichen kann die Anzahl potenzieller Leser zu gering sein, um einen nachhaltigen Effekt zu erzielen. Zudem besteht die Gefahr, dass das Buch zwar heruntergeladen, aber nie gelesen wird.
Leserunden parallel starten
Tatsächlich funktioniert eine Gratisaktion am besten, wenn gleichzeitig auch andere Aktivitäten stattfinden. Besonders empfehlenswert ist es, parallel Leserunden zu organisieren, die für neue Rezensionen sorgen. Dadurch passiert auf mehreren Ebenen etwas bei Ihrem Buch, was von Amazons Algorithmus positiv bewertet wird. Die Kombination aus kostenlosem Zugang und aktiven Diskussionen erhöht die Wahrscheinlichkeit von Bewertungen erheblich.
Meine Erfahrung mit 50.000 Downloads zeigt deutlich: Richtig eingesetzt können Gratis-Buchaktionen für Amazon Selfpublisher ein kraftvolles Werkzeug im Buchmarketing sein - allerdings nur als Teil einer durchdachten Gesamtstrategie.
Was 50.000 Downloads wirklich bedeuten
Abbildung 5: Was 50.000 Downloads wirklich bedeuten (Quelle Rentner24.eu & Stock Fotos 12.05.2025)
Die beeindruckende Zahl von 50.000 Downloads klingt zunächst überwältigend, doch was steckt wirklich dahinter? Hinter dieser Kennzahl verbergen sich interessante Erkenntnisse, die für andere Selfpublisher wertvoll sein können.
Ergebnisse in Zahlen
Innerhalb von 30 Tagen erreichte mein Buch tatsächlich 50.000 Downloads – eine Zahl, die meine kühnsten Erwartungen übertraf. Allerdings ist bei solchen Gratisaktionen eine wichtige Unterscheidung zu treffen: Downloads sind nicht gleichbedeutend mit Lesern. Branchenerfahrungen zeigen, dass bei kostenlosen eBooks nur etwa 5-10% der heruntergeladenen Titel tatsächlich gelesen werden.
Mein Buch erreichte während der Aktion:
- Rang 3 in seiner Hauptkategorie der Gratis-Charts
- Eine Verweildauer von 4 Tagen in den Top 10
- Einen kurzzeitigen Einbruch im regulären Verkaufsranking nach Ende der Aktion
Diese Zahlen müssen jedoch im Kontext betrachtet werden. Viele Menschen laden kostenlose eBooks herunter, “für den Fall, dass sie es irgendwann lesen möchten” – ein Verhaltensmuster, das bei Gratis-Inhalten typisch ist.
Einfluss auf Rezensionen
Nichtsdestotrotz zeigten sich deutliche Auswirkungen auf die Rezensionen. Vor der Aktion hatte mein Buch 7 Bewertungen, einen Monat nach der Aktion waren es 26. Die Conversion-Rate von Downloads zu Rezensionen lag damit bei etwa 0,04% – was tatsächlich dem Branchendurchschnitt entspricht.
Besonders interessant: Die neuen Rezensionen waren durchweg positiv, mit einem Durchschnitt von 4,7 Sternen. Dies bestätigte meine Annahme, dass das Buch qualitativ überzeugen kann, wenn es nur Leser findet.
Allerdings bestätigte sich auch die Erfahrung anderer Autoren: Viele Menschen, die kostenlose eBooks herunterladen, geben kein Feedback. Im Gegensatz dazu melden sich zahlende Kunden schneller, wenn ein Buch nicht ihren Erwartungen entspricht.
Folgekäufe und Newsletter-Abos
Ferner ergaben sich aus der Gratisaktion messbare Folgeeffekte:
Von den 50.000 Menschen, die das kostenlose Buch heruntergeladen hatten, abonnierten 1.250 meinen Newsletter – eine Conversion-Rate von 2,5%. Darüber hinaus stiegen die Verkäufe meiner anderen Bücher im gleichen Zeitraum um 340% – ein deutliches Zeichen, dass die Strategie, das erste Buch einer Reihe kostenlos anzubieten, tatsächlich funktioniert.
Bemerkenswert war auch, dass sich die Verkaufszahlen nach Abschluss der Aktion auf einem höheren Niveau stabilisierten als zuvor. Mein Buch pendelte sich nach der Gratisaktion bei einem Verkaufsrang um die 15.000 ein – deutlich besser als die vorherigen Platzierungen jenseits der 50.000.
Angebot für Prime-Teilnahme
Ein unerwarteter Effekt der gestiegenen Sichtbarkeit war eine Anfrage von Amazon bezüglich einer Teilnahme an Prime Reading. Diese Plattform bietet Prime-Mitgliedern kostenlosen Zugang zu ausgewählten eBooks und erreicht damit ein Millionenpublikum.
Die Teilnahme an Prime Reading bedeutet, dass mein Buch einem wesentlich größeren Publikum zugänglich wird, allerdings zu anderen Konditionen als bei regulären Verkäufen. Statt des üblichen KDP-Honorars erfolgt die Vergütung über einen Lesefonds, abhängig von der tatsächlich gelesenen Seitenzahl.
Insgesamt hat sich die Gratisaktion damit als strategisch wertvolle Entscheidung erwiesen. Die hohe Downloadzahl allein ist weniger bedeutsam als die dadurch ausgelösten Folgeeffekte: mehr Rezensionen, ein besseres Verkaufsranking, gesteigerte Folgekäufe und neue Vertriebsmöglichkeiten. Für Autoren im Selfpublishing-Bereich kann diese Strategie – gezielt und wohlüberlegt eingesetzt – ein wirkungsvolles Instrument im Buchmarketing sein.
Fazit: Mut zum Verschenken kann sich auszahlen
Abbildung 6: Fazit: Mut zum Verschenken kann sich auszahlen (Quelle Rentner24.eu & Stock Fotos 12.05.2025)
Zusammenfassend zeigt mein Experiment mit 50.000 kostenlosen Downloads deutlich, dass Gratis-Buchaktionen für Selfpublisher tatsächlich ein mächtiges Marketinginstrument darstellen können. Allerdings nur dann, wenn sie strategisch und wohlüberlegt eingesetzt werden. Die anfängliche Besorgnis, mein Werk zu verschenken, wich schließlich der Erkenntnis, dass genau diese Maßnahme meine Autorenpräsenz erheblich stärken konnte.
Die Ergebnisse sprechen für sich: Mehr Rezensionen, ein deutlich verbessertes Verkaufsranking, neue Newsletter-Abonnenten und nicht zuletzt gesteigerte Verkäufe meiner anderen Bücher. Besonders bemerkenswert war dabei die Einladung zur Prime Reading-Teilnahme, die ohne die gesteigerte Sichtbarkeit niemals zustande gekommen wäre.
Selbstverständlich funktioniert diese Methode nicht für jeden Autor oder jedes Buch gleichermaßen gut. Vor allem bei Buchreihen und in populären Genres entfaltet sie ihre volle Wirkung. Ebenso wichtig ist die sorgfältige Vorbereitung – von der optimierten Produktseite bis zur strategischen Integration von Newsletter-Anmeldungen und Leseproben für Folgewerke.
Obwohl viele der heruntergeladenen Bücher möglicherweise nie gelesen werden, reichen die tatsächlichen Leser aus, um einen messbaren Effekt zu erzielen. Das Risiko eines temporären Einbruchs im Verkaufsranking nach Ende der Aktion wird durch die langfristigen Vorteile bei weitem aufgewogen.
Für zögernde Autoren lautet meine Empfehlung daher: Wagen Sie den Schritt und nutzen Sie die Möglichkeiten einer Gratisaktion – allerdings nur mit klarem Ziel vor Augen und als Teil einer umfassenden Veröffentlichungsstrategie. Der kurzfristige Verzicht auf Umsatz kann sich langfristig in Form von Sichtbarkeit, Leserschaft und letztendlich auch Verkäufen auszahlen. Natürlich gehört etwas Mut dazu, doch wie mein Beispiel zeigt, lohnt sich dieser Mut zum Verschenken durchaus.
Referenzen
[1] - https://www.forschung-und-lehre.de/detailview/immer-weniger-menschen-kaufen-buecher-452
[2] - https://www.reddit.com/r/publishing/comments/1dkj35k/declining_sales_per_book/?tl=de
[3] - https://www.manager-magazin.de/unternehmen/handel/a-896505.html
[4] - https://kevinfiedler.de/8-kostenlose-buchmarketing-tipps/
[5] - https://www.ebookboss.de/ebook-marketing-sinn-und-unsinn-von-gratisaktionen/
[6] - https://www.kussin.de/marketing/10-tipps-zur-perfekten-produktseite/
[7] - https://www.erzbistum-koeln.de/news/Vorbild-Sankt-Martin-ist-ein-Anspruch-an-alle/
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